Die VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide ist Praxispartner im Verbundvorhaben „Ökokult“. Aufgaben des VNP sind zum einen die Einrichtung von Versuchsflächen zur weiteren floristischen und faunistischen Untersuchung durch die Leuphana Universität. Zum anderen erprobt der VNP auf Heide- und Ackerflächen sowie in Wäldern neue Pflegeverfahren. Im Projekt wird die VNP Stiftung als Umsetzungspartner bezeichnet.
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde,
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, Prof. Dr. Uta Steinhardt
http://www.hnee.de/de/Fachbereiche/Landschaftsnutzung-und-Naturschutz/Forschung/Forschungsprojekte/Aktuelle-Projekte/OekoKult/OekoKult-E9074.htm
Leuphana Universität Lüneburg,
Institut für Ökologie, Prof. Dr. Werner Härdtle
https://www.leuphana.de/institute/institut-fuer-oekologie/professuren/landschaftsoekologie/forschung-projekte/oekokult.html
Als Umsetzungspartner arbeitet die VNP Stiftung im Ökokult-Projekt an drei Fragestellungen:
: Wie kann die Heide in Zeiten des Klimawandels langfristig ökologisch und ökonomisch nachhaltig erhalten und gepflegt werden?
: Wie können selten gewordene Ackerwildkrautarten geschützt und wieder verbreitet werden?
: Wie kann der vom Aussterben bedrohte „Flechten-Kiefernwald“ erhalten werden und wie können Wald- und Heideflächen besser vernetzt werden?
Mit steigendem Energiebedarf wachsen die Herausforderungen, neue Formen einer nachhaltigen Energieerzeugung zu entwickeln, um (u.a.) der Emission von Treibhausgasen wie auch dem Verbrauch begrenzter Ressourcen an fossilen Energieträgern entgegen-zuwirken. Als eine mögliche Form der nachhaltigen Erzeugung von Energie wird dabei die Produktion von Biomasseeingesetzt und diskutiert, welche auf biochemisch-mikrobiellem Wege wiederum Biogas oder andere Energieträger (z.B. Ethanol, Öle) zur Verfügung stellt. Somit nahm in den vergangenen Jahren der Anbau von sogenannten „Energiepflanzen“ kontinuierlich zu.
Allerdings hat die agrarische Bereitstellung nachwachsender Rohstoffe für Energiezwecke – zusätzlich zu dem Bedarf einer Steigerung der Nahrungsmittelproduktion – zur Folge, dass sich der Nutzungsdruck auf landwirtschaftliche Nutzflächen kontinuierlich erhöht. Werden zusätzliche Flächen landwirtschaftlich genutzt oder die Nutzung auf bestehenden Agrarflächen intensiviert, birgt dies zugleich auch verschiedene Risiken, so zum Beispiel ein weiterhin voranschreitender Verlust an Biodiversität, eine Anreicherung von Nitraten im Grundwasser, eine Zehrung von Humus im Bodenkörper oder eine Emission klimawirksamer Gase (z.B. Lachgas) aus entsprechenden Agrarflächen.
Alleine im Bundesgebiet wurden im Zeitraum von 2003 bis 2008 etwa vier Prozent der Grünlandfläche in Ackerfläche umgewandelt, u.a. als Folge eines intensivierten Anbaus von Energiepflanzen. Diese Intensivierung der Landwirtschaft hat auch für Agrarökosysteme problematische Folgen, z.B. durch eine Verengung von Fruchtfolgen, Monokulturen, Entnahme ökologisch funktionaler Biomasse und verstärkter Pestizideinsatz.
In diesem, vom Bundesamt für Naturschutz finanzierten Projekt wird untersucht, ob eine Minderung der Barrierewirkung durch Kombination von Blühstreifen und aufgelichteten Waldstreifen erreicht wird und so die Durchlässigkeit der Landschaft verbessert wird.
Das Projekt zum Schutz des Birkhuhns im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide befindet sich mittlerweile im zwölften Jahr der Projektlaufzeit und ist als erfolgreiches Umsetzungsprojekt weit über das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide bekannt. Die Finanzierung der Stelle eines Berufsjägers erfolgt weiterhin durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung bzw. die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. im Rahmen der Jagdabgabe und anteilig auch durch die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide selbst.
Die Landschaftspflegemaßnahmen zur Lebensraumverbesserung und Lebensraumvernetzung werden durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert.
Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) aus Hannover setzte auch im Jahr 2016 das Birkhuhn-Forschungsprojekt im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“ in enger Zusammenarbeit mit dem VNP fort.
Im Jahr 2016 wurden bei der Balz im Frühling weniger Birkhühner gezählt als im Vorjahr. Die Zahl der Vögel sank um 8 Individuen auf 45 Birkhühner. Die abnehmende Entwicklung verlief, anders als im Vorjahr, bei den Geschlechtern gleich. Die Anzahl der Birkhähne sank um 4 Vögel, die Anzahl der Birkhennen sank ebenfalls um 4 Individuen.
Die Projektsäule Prädatorenbejagung stellt neben den Säulen Monitoring und Landschaftspflege eine erfolgreiche Maßnahme, zum Erhalt der Birkhuhnpopulation dar.